Säbel und Degen

Pallasch für Kursanten

  • Ecole de Mars.

    Messinggefäß, aus gegoßenen und ziselierten Teilen zusammengesetzt, Massiver Griff von flach-ovalem Querschnitt, ganzflächiger Schuppendekor, darüber ein glatter, gequetscht-kugelförmiger Knaufabschluss, Parierstange in länglicher Quaderform, terz- und quartseitig schmale Borten, beidseitg trapezförmige Lappen mit phrygischen Mützen als Dekor. Die hohle Messingparierstange verdeckt die Basis eines ortwärts gerichteten Spangenpaars und den Ansatz des damit verbundenen Griffbügels. Die langen Spangen mit kugeligen Messingabschlüssen sowie der gewinkelte, offene Griffbügel bestehen aus geschmiedeten Vierkanteisen.
    Zweischneidige Klinge. Scheide, Messingblechkonstruktion, zwischen zwei U-förmigen als Seitenkanten dienenden Schienen wurden auf Mundhöhe sowie auf der Höhe der beidseitig angebrachten Tragringe Verbindungsbleche eingesetzt. Grosser Stiefel mit gestanztem Palmettendekor.

    Ein römisches Schwert der Militärschule vom März 1794. Wurde in einer Auflage von 3500 Stück bestellt und innerhalb von drei Monaten von mehreren mobilisierten Werkstätten geliefert. Dies führte zu unausweichlichen Abweichungen in den Details.

    Eiserne Schutzbügel mit Hahn-Punze. 480 mm lange Klinge mit Licteur an der Ferse unterhalb des Ohrenschildes, flach mit zweischneidiger Spitze und Mittelgrat, kleine Flecken ohne Korrosion. Holzscheide mit Messingbeschlägen, ohne Stoß oder Verformung, weinrote Filzeinlage aus der Zeit, graviertes Freimaurer-Emblem in der Mitte der Aufhängeösen. Gesamtlänge 660 mm.

     
     

    Am 13 Prairial An II ( 1.Juni 1794) beschloss der französische Nationalkonvent auf Vorschlag von Barère die Einrichtung einer revolutionären Kriegsschule, der Ecole de Mars, welche mehr als 3500 junge Männer in der Ebene von Sablons bei Paris in provisorischen Lagern zur militärischen Instruktion und Übungen vereinigte. Leiter war General Labretèche, der sich in der Schlacht von Jemmapes 1792 gegen Österreich ausgezeichnet hatte. Die Schüler wurden nach antikem Vorbild in vier Tausendschaften, «millerions», diese wiederum in Hundertschaften (centurions) eingeteilt. Je nach Waffengattung bezeichnete man die Schüler als Füsiliere (Infanterie), Grenadiere, Artilleristen, Sappeure usw. Sie erhielten keine eigentliche Uniform sondern ein Kostüm à l'antique, welches der bekannte Maler Jacques Louis David entworfen hatte. Dazu gehörte auch das Kurzschwert, welches an einem Schultergehänge getragen wurde. Die Truppengattungen scheinen Scheidenbespannung von unterschiedlicher Farbe verwendet zu haben, z.B. rot für Infanterie. Die Schule wurde im Oktober 1794 bereits wieder aufgelöst.

    Zustand - II.

    Revolution (1794).

    Preis : 1.900,- Euro